Dressurfahren
Hier wird auf einem Fahrviereck eine vorgeschriebene Dressuraufgabe absolviert. Die Dressuraufgabe besteht wie beim Reiten vorwiegend aus bestimmten Hufschlagfiguren, die in den vorgegebenen Gangarten (Schritt, Trab, selten auch Galopp) und im verlangten Gangmaß (z. B. Arbeitstrab, starker Trab) zu absolvieren sind. Im Vordergrund stehen Gymnastizierung und Ausbildungsstand der Pferde. Bei der Beurteilung durch die Richter wird außerdem auch Wert auf stilechte Kleidung, Kutschen traditioneller Bauweise und Ausrüstung (Peitsche, Kutschenlampen, u. v. m.) sowie dazu passende Pferde (siehe auch Equipage) gelegt. Die Dressur wird mit Wertnoten zwischen 0 und 10 mit Zehntelwerten bewertet. Viele Veranstalter verlangen das Erreichen einer Wertnote von mindestens 5,0 um die folgende Gelände- oder Hindernisprüfung fahren zu dürfen.
Hindernisfahren
Das Hindernisfahren wird auch Kegelfahren genannt. Dabei kommt es auf Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Gehorsam und Durchlässigkeit der Pferde an. Auf einem Parcours sind je nach Schwierigkeitsgrad der Prüfung bis zu 20 Kegelpaare aufgestellt, deren Abstand etwa 20–50 cm weiter ist als die Wagenspur. Die Kegelpaare sind innerhalb einer festgelegten Strecke möglichst schnell zu durchfahren, ohne einen Kegel umzuwerfen oder einen Ball der auf den Kegeln liegt abzuwerfen. Die Kegeltore sind mit einer roten Zahl auf der rechten Seite und einer weißen Zahl auf der linken Seite durchnummeriert. Wer ein Tor auslässt oder von der falschen Seite fährt, ist disqualifiziert.
Zur Bewertung gibt es mehrere verschiedene Richtverfahren. So z. B. das Richtverfahren nach Strafpunkten und Zeit. Es wird also erst nach Fehlern und erst danach nach Zeit gewertet, es siegt das Gespann mit den wenigsten Strafpunkten und bei Gleichstand das mit der schnellsten Zeit. Für jedes abgeworfene Teil werden hier drei Strafpunkte berechnet. Bei einem anderen weit verbreiteten Richtverfahren werden pro abgeworfenem Teil fünf Strafsekunden zur Zeit dazugezählt, es siegt der Zeitschnellste.
Bei dem Richtverfahren „Jagd nach Punkten“ sind die verschiedenen Hindernisse des Parcours unterschiedlich viel Punkte wert. Ziel ist es in einer bestimmten Zeit möglichst viele Punkte zu sammeln. Die Punktezahl jedes Hindernisses ist auf einer Tafel bei dem rechten Kegel angegeben. Jedes Hindernis darf höchstens zwei mal durchfahren werden, dabei ist die Richtung gleichgültig. Ein Hindernis, das innerhalb der erlaubten Zeit begonnen wurde darf noch beendet gefahren werden, anschließend muss die Ziellinie auf direktem Weg überfahren werden. Ein mögliche Strategie ist es das schwierigste Hindernis mit der höchsten Punktzahl zum Schluss in Angriff zu nehmen, da für dieses Hindernis auch am meisten Zeit nötig ist.
Geländefahren
Inoffiziell auch „Marathon“ genannt. Hier müssen natürliche und künstliche Geländehindernisse, wie zum Beispiel Brücken, kleine Bachläufe oder enge und kurvenreiche Wege überwunden werden. Gefahren wird eine in 3–5 Teilstrecken getrennte Strecke, meist etwa 15–18 km. In den Teilstrecken sind bestimmte Gangarten und Zeiten (Mindest- und Höchstzeiten) einzuhalten. Der letzte Streckenabschnitt hat zwischen fünf und acht Hindernisse, die möglichst schnell zu durchfahren sind. Häufig sind auch Geländehindernisse wie etwa Wasserdurchfahrten zu meistern. Im Hindernisparcours darf galoppiert werden. Gefahren wird in Sportkleidung und meist mit Marathonwagen. Der Beifahrer (Groom) stabilisiert in schnellen Kurven die Kutsche durch Gewichtsverlagerung und sagt dem Fahrer häufig laut rufend die Linienführung beziehungsweise den Weg durch die Hindernisse an.
Kombinierte Wertung
Die kombinierte Wertung besteht aus drei Teilprüfungen und ergibt sich aus den Resultaten der Dressurprüfung, Geländeprüfung und des Hindernisfahrens.
Traditionsgespannfahren
Auch bekannt als Traditionsfahren. Bei diesem geselligen Fahrsport werden historische Gespanne und entsprechend hergerichtete Tiere Fachleuten und Publikum präsentiert. Es folgt ein Hindernis-Parkours mit verschiedensten Aufgaben, und Krönung ist eine Spazierfahrt vom Gutshof aus durch Wald und Feld. Die Fahrerinnen und Fahrer kleiden sich ebenso in edlen dem Baujahr ihres Gespanns entsprechenden Kostümen und rüsten sich möglichst authentisch aus. Ziel ist es, die historischen Wagen zu erhalten, ihnen neues Leben einzuhauchen, die Jugend zu fördern, um mit nachfolgenden Generationen die Tradition des historischen Fahrens zu pflegen.
(Quelle: Wikipedia)